Alle Hörgeräte und CIs an Bord?

Unser feucht-fröhliches Abenteuer auf der Altmühl

Zwölf mutige Abenteurer, ausgerüstet mit Paddel, Campingausrüstung und einer ordentlichen Portion Optimismus, machten sich bei strahlendem Sonnenschein auf ins malerische Altmühltal. Wir sollten ein Wochenende voller Spannung, Spaß und – wie sich später herausstellte – nasser Klamotten erleben.

Am Freitag trudelten wir nach und nach auf dem Campingplatz in Solnhofen ein, jeder mit mehr oder weniger Chaos im Gepäck. Zuerst galt es, die Zelte aufzubauen – eine Aufgabe, die sich schon als erstes kleines Abenteuer entpuppte. Während einige von uns mit eleganten Handbewegungen ihre Zelte aufstellten, kämpften andere, als ginge es darum eine Strandmuschel beim ersten Windstoß aufrecht zu halten. Aber am Ende standen sie alle! Meistens jedenfalls.

© Carina U.

Nach dem Zeltkampf ging es ans Wesentliche: Lagerfeuer an und Campingkocher entflammt, um unser abendliches Gourmet-Menü zuzubereiten. Es gab Leckeres aus der Dose, verfeinert mit einem Hauch von Abenteuer – oder war es doch eher der Rauch des Feuers? Egal, wir waren glücklich und gut gestärkt für die bevorstehende Kanutour. Mit vollen Mägen und umgeben von guter Gesellschaft ließen wir den Abend bei guten Gesprächen ausklingen. Und dabei machte es uns gar nichts aus, hin und wieder ein paar Worte oder Sätze füreinander wiederholen zu müssen. Denn wir als Hörgeschädigte wissen genau, wie schnell man im Gespräch mal den Anschluss verlieren kann, weil man nicht alles verstanden hat. Aber hier war das kein Problem: Unter Gleichgesinnten versteht es sich doch am besten!

© Jessica W.

Der Samstag begann mit einem klassischen Outdoor-Frühstück: Brötchen, Croissants und eine große Portion Vorfreude. Nach einer kurzen Einweisung ins Paddeln, bei der wir lernten, dass das Paddel im Wasser mehr bringt als in der Luft, teilten wir uns in Dreiergruppen auf und stiegen mutig in unsere Kanus. Anfangs war es eine wackelige Angelegenheit, und so manche Gruppe legte ein paar unfreiwillige Pirouetten hin. Aber hey, wer sagt, dass man nicht auch im Kreis paddeln kann?

©Jessica W.

Während wir die Altmühl entlang ruderten, wurde es richtig idyllisch: Ruhe und wunderschöne Natur! Da ich meine CI’s abgesetzt habe, konnte ich mich nun absolut auf all die visuellen Eindrücke um mich herum konzentrieren und mal so richtig abschalten. Das war ein wohltuender Kontrast zum sonst oft akustisch überreizten Alltag und half mir dabei, Kraft für den Alltag zu tanken.

© Jan T.

Die Ruhe wurde dann aber auch ab und zu durch unsere wackeligen Versuche, geradeaus zu paddeln, unterbrochen. Und weil das Leben ein Abenteuer ist, gab es natürlich auch ein paar Stromschnellen. Die Herausforderung nahmen wir mit einem Lächeln und einer Prise Panik an. Immerhin: Nur ein Boot kenterte – was für eine Erfolgsquote!

Gleich geht es auf den Abgrund zu… © Jessica W.

Wir paddelten wie die Könige der Altmühl, bis der Hunger uns einholte und wir in einem Biergarten einkehrten. Wer sagt, dass man beim Kanufahren keine kulinarische Pause einlegen kann?

Am Nachmittag erreichten wir unseren zweiten Campingplatz in Dollnstein. Einige von uns hatten noch nicht genug vom Wasser und sprangen in die Altmühl – ob das nun zur Abkühlung oder zum Abspülen der letzten Reste Abenteuer war, bleibt ein Geheimnis. Den Abend ließen wir erneut mit einem selbstgezauberten Hotdog-Menü ausklingen. Auch seelisch wurden wir durch den regen Austausch zu unseren Hör-Erfahrungen und -Herausforderungen gesättigt. Der Sonnenuntergang war der perfekte Abschluss dieses erfolgreichen Tages.

Hotdog-Büffet © Johannes L.

Der Sonntag startete mit dem geübten Abbau der Zelte – mittlerweile wussten wir ja, wie’s geht. Dann ging es wieder aufs Wasser. Diesmal waren wir schon fast Profis. Auf der letzten Strecke stellten uns drei Wehre nochmals auf die Probe. Hier mussten wir die Kanus gemeinsam aus dem Wasser tragen, um sie am Ufer entlang und auf der anderen Seite wieder in den Fluss zu heben. Aber auch dies meisterten wir zusammen!

Die letzten Stunden auf dem Fluss waren ein Genuss. Das Urdonautal bot atemberaubende Aussichten, und selbst die Arme, die langsam schwer wurden, konnten unsere gute Laune nicht trüben. Schließlich erreichten wir Eichstätt, wo wir erschöpft, aber glücklich die Kanus aus dem Wasser zogen.

© Johannes L.

Zum Abschluss ließen wir uns in einem Café am Wasser nieder, schwelgten in Erinnerungen an die vergangenen Tage und planten insgeheim schon das nächste Abenteuer. Eins steht fest: Diese Tour war ein voller Erfolg – nass, lustig und absolut unvergesslich!

Ein großes Dankeschön an Carina und Carola für die top Organisation und dafür, dass sie uns alle sicher (und mehr oder weniger trocken) ans Ziel gebracht haben! 😊

Vielen Dank an Anika G. und Jan T. für den Erfahrungsbericht!

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