Im September stand das große HörEnswert-Generationen-Wochenende an. Wir waren für zwei Nächte in der DJH-Jugendherberge in Wunsiedel im Fichtelgebirge einquartiert.
Am Freitag reisten alle Teilnehmer mit dem Auto oder der Bahn an und konnten sich schon einmal im Foyer kennenlernen. Viele kannten sich schon von vorherigen Veranstaltungen, aber es waren auch viele neue Gesichter dabei. Die Teilnehmer kamen aus den unterschiedlichsten Gegenden Deutschlands, nämlich aus dem Raum Nürnberg, aus Bayreuth oder so wie ich aus Rehau (Landkreis Hof). Außerdem reisten Teilnehmer aus Stuttgart, dem Chiemsee und sogar aus Österreich ins schöne Fichtelgebirge. Das besondere an diesem Wochenende war, dass die Eltern unserer HörEnswert-Generation ausdrücklich eingeladen wurden und auch zahlreich erschienen sind.
Wer bist du?
Nach einem guten Abendessen hatte sich Carina einige schöne Kennerlernspiele ausgedacht, die sehr viel Spaß gemacht haben. Hier konnte jeder etwas über sich erzählen, z. B. welche Hobbys oder welches Lieblingsessen man hat, aber auch, welches Reiseziel man empfehlen würde. Wir hatten alle großen Spaß bei den Spielen und konnten uns dadurch einfacher und besser kennenlernen.
Zusätzlich zu den Kennenlernspielen konnte jeder seinen Namen auf einen Zettel schreiben und später einen anderen Namen losen. Die geloste Person durfte man im Laufe des Wochenendes zu einem Gespräch beim Mittagessen oder abends beim Lagerfeuer einladen, um sie besser kennenzulernen.
Nachdem wir uns alle ein bisschen besser kennengelernt hatten, haben wir uns bis spät in den Abend über die verschiedensten Themen unterhalten, die uns hörgeschädigte Menschen betreffen. Es war interessant zu hören, wie jeder mit den speziellen Alltags- bzw. Berufssituationen umgeht. Wir konnten uns gegenseitig gute Tipps geben.
Vielfältige Vorträge
Der Samstag begann früh mit einem reichhaltigen Frühstück. Gut gestärkt gingen wir in die vorher ausgewählten Vorträge. Diese wurden von HörEnswert-Mitgliedern sehr anschaulich und interessant präsentiert. In drei Räumen liefen parallel verschiedene Vorträge. Nach jeder Stunde konnte man sich wieder zwischen zwei bis drei neuen Themen entscheiden.
Das war die vielfältige Themenauswahl innerhalb drei Vortragsblöcke:
- Neuester Stand der Technik
- Ressourcenmanagement
- Zukunftswerkstatt HörEnswert
- Hör-Handicap im Berufsleben
- Anträge und Widersprüche
- Klimawandel
- Erste-Hilfe-Kurs am Baby und Kleinkind
Da man immer nur einen von zwei bis drei parallel laufenden Vorträge zuhören konnte, haben wir uns in den Pausen oder beim Essen über die anderen Vorträge ausgetauscht. Ich glaube, jeder konnte einiges aus den Sessions mitnehmen.
Grenzen existieren nur im Kopf
Nach dem Mittagessen durften wir uns den Vortrag „Grenzen existieren nur im Kopf“ anhören. Dieser wurde uns von Mirko Groß präsentiert. Er hat uns alles über seine Sponsoren-Fahrradreise von Oslo nach Bad Endorf im Chiemgau erzählt. Mirko hat uns aufgezeigt, dass man mit der richtigen Planung, Organisation und der richtigen Einstellung vieles im Leben erreichen kann. Dank seines Sponsorings konnten wir unser Erste-Hilfe Kurs am Baby und Kleinkind inklusive Schriftdolmetscher für die junge Elterngeneration finanzieren.
Nach dem Vortrag haben wir noch sein Fahrrad bestaunt, mit welchem er seine Tour bestritten hat. Außerdem hat er uns gezeigt, wie er sein ganzes Gepäck in drei kleinen Taschen am Fahrrad aufbewahrt.
Nach Mirkos Präsentation über seine Fahrradreise, hatten wir eine kleine „Yogastunde“ mit Robert, die den Titel „Bewegungsübungen für Vielsitzende“ trug. Hier haben wir sehr gute Übungen gezeigt bekommen, die wir zur Entspannung in den Arbeitsablauf einbauen können.
Mirko und Robert blieben für eine Nacht in der Jugendherberge, um mit uns in den Austausch zu gehen und auf noch verbleibende Fragen der Teilnehmer einzugehen. Beide waren auch beim Nachmittagsprogramm dabei. Hier hatten wir die Auswahl zwischen dem Felsenlabyrinth auf der Luisenburg oder dem Fichtelgebirgsmuseum in Wunsiedel.
Nirgendwo im Labyrinth
Ich habe mich für das Felsenlabyrinth entschieden. In der 90-minütigen Runde mussten wir durch verschieden große Steinschluchten laufen. Das Labyrinth besteht aus einem anstrengenden Aufstieg, der uns an der Spitze einen atemberaubenden Ausblick über das Fichtelgebirge bescherte, und einem Abstieg, der uns durch immer schmaler werdende Gesteinspalten führte. Carsten hat die Gruppe noch mit interessanten Informationen über die Entstehung vom Labyrinth und das Fichtelgebirge versorgt.
Auf Zeitreise
Einige von uns unternahmen am Samstagnachmittag einen Spaziergang zum Fichtelgebirgsmuseum in der Innenstadt von Wunsiedel. Das Museum ist in einem alten Gebäudekomplex untergebracht, der früher das Spital (ein Krankenhaus) war. Angesichts der Größe und der thematischen Bandbreite der Ausstellung waren die geplanten zwei Stunden im Nu vorbei. Die Highlights waren eine große Mineraliensammlung und historisch eingerichtete Wohnungen. Auf dem Rückweg liefen wir bei strahlenden Sonnenschein durch die Altstadt von Wunsiedel, wo sich mancher nach so viel geistiger Kost noch ein (vergleichsweise günstiges) Eis gegönnt hat.
von Johannes G.
Lagerfeuergespräche
Gegen 17:30 Uhr kamen alle wieder in der Jugendherberge zusammen und konnten sich bei einem Grillabend über die Themencamps und das Nachmittagsprogramm austauschen. Die langen Gespräche wurden beim anschließenden Lagerfeuer mit Stockbrot fortgesetzt. Die letzten verließen das Lagerfeuer gegen 2:30 Uhr.
Die Vögel sind los
Am Sonntagmorgen nach dem Frühstück und einem gemeinsamen Gruppenfoto in der Jugendherberge liefen wir ein paar Minuten zum Greifvogelpark, der direkt in der Nähe am Katharinenberg liegt. Der sehr schön angelegten Park hatte viele interessante Greifvögel. Für die Kleinen gab es auch einen kleinen Streichelzoo mit Schafen und Ziegen, die sie mit gekauftem Futter verwöhnt haben. Das Team des Greifvogelparks hatte nach dem Rundgang noch eine Flugshow vorbereitet und uns eine Auswahl an Greifvögeln vorgestellt. In der Show wurden die Fähigkeiten der Greifvögel unter realen Bedingungen gezeigt. Die Vögel flogen knapp über unseren Köpfen hinweg und zeigten beeindruckende Aktionen.
Nach dem Greifvogelpark liefen wir wieder zur Jugendherberge zurück und verabschiedeten uns nach dem Mittagessen und einem sehr guten Dessert. Bevor jeder die Jugendherberge verließ, konnte man dem Vorstand noch ein Feedback geben. Aus diesem ergab sich, dass sich viele der Teilnehmer das Generationen-Wochenende für den Veranstaltungskalender auch im nächsten Jahr wünschen würden.
Wir wollen Zugabe
Diesem Wunsch möchte ich mich anschließen. Es war ein sehr schönes Wochenende, an dem wir viele neue Leute kennenlernen und uns mit bekannten Gesichtern über ihre Erfahrungen weiter austauschen konnten.
Zum Abschluss möchte ich sagen, dass ich nach kurzer Zeit so gut in die HörEnswert-Gruppe aufgenommen wurde. Im Verein hat sich unter den Mitgliedern und Teilnehmern ein sehr gutes Gemeinschaftsgefühl entwickelt, welches von Akzeptanz und Respekt untereinander geprägt ist. Auch neue Mitglieder werden sehr gut und problemlos in die Gruppe aufgenommen.
Vielen Dank an Michel für den Erfahrungsbericht!
Förderung
Diese Veranstaltung wäre nicht möglich gewesen ohne unsere Fördergeldgeber*innen:
Carina ist bei uns im Team Presse- & Öffentlichkeitsarbeit. Sie liebt es neue Ideen zu spinnen und Menschen zusammenzubringen. Dabei dürfen lustige Momente nicht zu kurz kommen.